Mein erster Beitrag

„Es konnte nichts gefunden werden.“

Meine Blog-Startseite

Bisher empfing mein Blog Besucher nur mit einer nüchternen Absage – „Hier gibt’s nichts zu sehen“. Und klar, woher soll der erste Beitrag auch kommen. Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten, einen ersten Blogeintrag zu füllen.
Entweder der erste Beitrag ist direkt in medias res1 und man haut einen Post zu irgendeinem Thema raus, das gerade passend erscheint. Oder man wählt einen etwas konstituierenderen Ansatz und legt mit einem ersten Beitrag, welcher sich mit den Grundfragen rund um den Blog und die Motivation des Autors beschäftigt, einen Grundstein.

Mir gefällt der erste Ansatz, weil er besonders rein wirkt. Warum lange Zeit mit Formalien verschwenden? Das ist ein Blog und es geht um Inhalte. Also Inhalte her!2
Ich habe auch mind. 1000 Ideen für Blogbeiträge, möchte mich gerade aber nicht für ein Thema entscheiden, welches den Anfang macht.

Die zweite Variante erinnert mich an die erste Stunde in einem neuen Schuljahr, in der die Lehrperson nur entspannt auf dem Pult saß und „Organisatorisches“ besprach. Ich mochte diese Stunden… schließlich gab es keine Hausaufgaben, die man nicht gemacht hatte und Klasse und LehrerIn waren sich noch neutral bis freundlich gesonnen. Außerdem bin ich Jurist und verehre deshalb einen systematisch konservativen Aufbau (/s).

In diesem Sinne möchte ich den Beitrag nutzen, um Organisatorisches zu klären. Das hilft mir einerseits, eine Art Leitfaden und Konzept zu entwickeln. Und andererseits kann ich in Zukunft auf diesen Beitrag verweisen und ihn als „FAQ“ nutzen.

  1. Warum ein Blog?
    Ich startete bereits zu Beginn meines Studium einen ersten Blog und nannte ihn „iusundtollerei“. Der Name war an die Redewendung „aus Jux und Tollerei“ angelehnt. Ich fand den Namen auch unfassbar witzig. Doch zu meiner Überraschung verstand diese Spielerei niemand, sodass ich begann an den Namen zu zweifeln. Der Blog startete zunächst als Soloprojekt und ich wollte vor allem Beiträge rund um mein Studium und meinen Blick auf Recht veröffentlichen.
    Ich führte oft unfassbar anregende Gespräche, nach denen ich mir immer wünschte, der Inhalte fände seinen Weg in die Öffentlichkeit oder würde zumindest verschriftlicht werden. So kam ich auf die Idee, den Blog zu öffnen und meinen FreundInnen einen Ort für ihre Beitrage anzubieten.
    Wir nannten ihn Gemischte Tüte und nach wie vor kommen ab und zu Beiträge.

    So gut mir die Idee des gemeinsamen Blogs gefällt, fiel es mir sehr schwer, häufiger Beiträge zu posten. Dabei habe ich Notizen zu einer Menge Beitragsideen, die ich sehr gerne ausformulieren und posten möchte. Als ich jetzt auf Empfehlung verschiedener Menschen meine Website anlegte, bot sich die Möglichkeit, einen privaten Blog einzubinden. Da ich unlängst mein Studium abgeschlossen habe und mich mit sehr vielen Themen beschäftige, stauen sich gerade jetzt eine Menge Gedanken auf, die ihren Weg nach draußen finden wollen. Ich freue mich auch immer sehr über Austausch!

    Deshalb ein Blog 🙂

  2. Sollte ich meinen Blog mit meiner Person verknüpfgen und sogar auf meiner Website verlinken?
    Meine Website hat den Zweck eine knappe Vorstellung meiner Person, Interessen und Projekte zu sein. Ich bin aus verschiedenen Gründen kein großer Fan von LinkedIn. Deshalb gefällt es mir, in einer von mir gewählten Form (Design & Rahmen) Informationen über mich und meine Interessen zu veröffentlichen.

    Es liegt nahe, den auf der Subdomain (blog.jakobpara.com) eingerichteten Blog, auch auf meiner Website zu verlinken. Schließlich finden LeserInnen hier Ausführungen zu Themen, die mich beschäftigen und über die ich mich gerne Austausche.
    Allerdings habe ich erst gezögert, meinen Webauftritt und meinen Blog zu eng zu verknüpfen. Schließlich sind meine Beiträge dann unter meinem Klarnamen zu finden und werden
    Es gibt aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten, den Blog zu führen:

    1. Ein Promotion-Blog
      Auf dem Blog werden stark selektiert nur Beiträge veröffentlicht, die als Inhalt meine professionellen Interessen haben. Ziel ist vor allem die Präsentation und die Promotion der eigenen Expertise. Ich verzichte auf gewagte Statements und vermeide Themen, die polarisieren könnten. Niemand würde sich emotional von meinen Beiträgen getriggert fühlen. So könnte ich das Risiko vermeiden, dass sich basierend auf den Posts eine Sympathie oder Antipathie der LeserInnen bezüglich meiner Online-Person bildet, die sich in die analoge Welt überträgt.

      Nachteile: Der Blog wird unpersönlicher; ich limitiere mich; ich habe nach wie vor keinen Ort, um auch die persönlicheren Gedanken zu teilen.

    2. Ein persönlicher Blog
      Die Posts thematisieren alle Themen, die mich beschäftigen und ich vermeide keine Beiträge, die polarisieren können. So kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen und in interessanten Austausch mit anderen treten.
      Intime oder andere Personen betreffende Informationen werden natürlich dennoch vertraulich veröffentlicht. Im Zentrum soll außerdem die Reflektion sowie der Gedankenaustausch und nicht meine Person stehen.

      Nachteile: Auf dem Blog vermischen sich professionelle und private Beiträge; LeserInnen könnten sich getriggert fühlen.

    3. Entscheidung
      Ganz ehrlich: Das Leben ist zu kurz, um einen Promotion-Blog zu betreiben.
      Meine professionellen und privaten Erfahrungen und Beiträge sind oft eng miteinander verknüpft. Ich denke, dass sich die verschiedenen Posts gut ergänzen können. Außerdem gefällt es mir, einen Blog zu haben und möglicherweise mit LeserInnen zu diskutieren.
      Letztlich gibt es auch Tags und Kategorien, um die verschiedenen Beiträge etwas zu sortieren. So kann jede(r) finden, was er/sie sucht.

  3. Für wen schreibe ich? Für mich? Für Freunde? Für die Öffentlichkeit?
    Das Ausformulieren von Gedanken ist eine tolle Methode, um die (manchmal chaotische) Innenwelt zu sortieren und zur Ruhe kommen zu lassen. Die Idee in Text zu manifestieren und sie dann zu betrachten, hilft bei der Reflektion. Außerdem fällt es leichter, die Gedanken im Gespräch mit anderen zu erklären, nachdem man sich die Arbeit gemacht, um Worte zu ringen und diese aufzuschreiben. Das Veröffentlichen motiviert zum Wahren der Qualität und Verständlichkeit.
    Das sind alles Vorteile, von denen ich als Autor profitiere.
    Aus Lesersicht habe ich mich aber auch schon oft gefreut, auf Blogbeiträge zu stoßen, von denen ich lernen kann oder die mich unterhalten.3 Wenn ich hier Beiträge verfasse, habe ich als Leserschaft definitiv andere Menschen im Kopf. Anders bei einem Tagebuch: Da bin ich Autor und einziger Leser. Insofern bemühe ich mich, gute Beiträge zu schreiben, die gerne gelesen werden 🙂

  4. Welche Themen sollen Inhalt werden?
    Ich kann hier keine abschließende Auswahl treffen. Der Blog ist mit meiner Person und keinem Thema verknüpft. Daher werde ich posten, worauf ich Lust habe. Vermutlich werden sich phasenmäßig immer wieder Schwerpunkte ergeben.
    Einige Schlagworte: Recht, Kunst, Politik, Tech, Gesellschaft, Leben

  5. Welche Sprache nutze ich?
    Ich werde zunächst auf Deutsch veröffentlichen – kann mir aber auch gut vorstellen, bestimmte Beiträge (auch) auf Englisch zu posten, um sie einem nicht-deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen.
  1. Das Gegenteil ist übrigens ab ovo („vom Ei an“) – https://de.wikipedia.org/wiki/In_medias_res. ↩︎
  2. Ob ein konstituierender Beitrag nicht auch blogtypische interessante Inhalte enthält, führt hier zu weit. ↩︎
  3. Die von mir meistfrequentierten Amateur-Blogs sind wohl Foodblogs, wenn ich in einer fremden Stadt bin. ↩︎

1 Gedanke zu „Mein erster Beitrag“

  1. Ein großes Kompliment für deinen herausragenden Blog! Deine klugen Analysen und tiefgehenden Einsichten lassen erkennen, dass du nicht nur über Themen schreibst, sondern sie regelrecht durchdringst. Ich schätze deine Hingabe an Qualität und Tiefe.

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